Wie MAN(N) Trennungen überwindet & Kraft daraus schöpft
Ninmar Lahdo
Frankfurt am Main, Hessen
33 Jahre
Ninmar sah sich nach einer einschneidenden Trennung am Boden – doch genau dieser Tiefpunkt wurde sein Wendepunkt. Statt sich in Schmerz und Frustration zu verlieren, beschloss er, einen lange gehegten Traum zu verwirklichen: Er wurde Autor. 2024 veröffentlichte er sein erstes Buch "WIE MAN(N) TRENNUNGEN ÜBERWINDET & Kraft daraus schöpft" und gründete die Plattform Ruhoo®, die Männern hilft, aus Krisen Stärke zu schöpfen und ihr volles Potenzial zu entfalten. Nino spricht offen über seine Ängste, Einsamkeit und die Suche nach sich selbst – und zeigt eindrucksvoll, wie man durch Schmerz nicht nur wachsen, sondern auch anderen den Weg zu einem erfüllteren Leben zeigen kann. Seine Geschichte inspiriert dazu, auch in den dunkelsten Momenten die Chance auf einen Neuanfang zu erkennen.
3 Impulse, die du aus Der Lebensstory für dich mitnehmen kannst
Krisen als Chance für Wachstum
„Nach einer schmerzhaften Trennung entschied ich mich, einen meiner Kindheitsträume in die Tat umzusetzen: Ich wurde Autor.“
➡️ Frage: Wann hast du das letzte Mal eine Krise genutzt, um etwas Positives daraus zu schöpfen? Welche Veränderung hat dich vorangebracht?
Selbstreflexion führt zur persönlichen Transformation
„Ich wollte anderen Menschen helfen, ihren Schmerz als Antrieb für ein besseres Leben zu nutzen und resilienter zu werden.“
➡️ Inspiration: Wie hat dich eine herausfordernde Phase zu der Person gemacht, die du heute bist? Welche Erfahrungen teilst du, um anderen zu helfen?
Disziplin und Routinen als Schlüssel zum Erfolg
„Jeden Morgen wachte ich um 6 Uhr auf, duschte eiskalt – so kalt, dass es wehtat – und machte Atemübungen.“
➡️ Action Step: Welche tägliche Routine hilft dir, deine Ziele zu erreichen? Teile deine bewährten Strategien!
Wer bist Du & welche Lebensstory möchtest Du uns heute erzählen?
Ich heiße Ninmar Lahdo (kurz: Nino), Baujahr 1990, und während ich diese Zeilen schreibe, wird mir klar, dass ich mich hier komplett öffne – so nackt, wie Gott mich schuf. Zugegeben, das klingt vielleicht übertrieben, aber eigentlich geht es noch weiter: Ich gebe dir hier ungeschönt Einblicke in mein Innerstes. Das fällt mir einerseits leicht, ist aber andererseits auch immer ein bisschen riskant. Doch wie sagt man so schön? Scheiß drauf.
Mein Leben hat mir gezeigt, wie man Schmerz in Antrieb verwandelt. Nach einer Trennung, die mich ziemlich hart getroffen hat, entschied ich mich, einen meiner Kindheitsträume in die Tat umzusetzen: Ich wurde Autor. Anfang 2024 habe ich als Selfpublisher meinen ersten Ratgeber veröffentlicht und darüber hinaus eine Plattform für Männer ins Leben gerufen, die daran arbeiten wollen, Krisen zu überwinden, sich weiterzuentwickeln und die beste Version ihrer selbst zu werden.
Nino teilt seine Erkenntnisse über die Überwindung von Krisen auf seiner Plattform www.ruhoo.de
Wie kam es dazu & was ging Dir durch den Kopf?
Der entscheidende Auslöser war die besagte Trennung. Der Schmerz, der daraus entstand, setzte eine Lawine in Gang, die alles mit sich riss. Es war kein plötzliches Ereignis, sondern eher eine sorgfältig inszenierte Katastrophe, die meine Vergangenheit in scharfem Kontrast zur vertrauten Intimität der Beziehung stellte. Es war, als hätte das Universum beschlossen, mir eine besonders harte Lektion zu erteilen, um mein Leben endlich umzukrempeln. Nicht, dass mein Leben zuvor schlecht gewesen wäre, aber es entsprach nicht dem, was ich tief in meinem Inneren wirklich wollte. Ich steuerte auf eine Zukunft zu, die mir im Nachhinein mehr als fragwürdig erscheint.
Warum die Trennung so einschneidend war? Ganz einfach: Eine Beziehung war für mich lange Zeit nur ein ferner Traum. Während alle um mich herum scheinbar mühelos Partnerinnen oder zumindest flüchtige Romanzen fanden, blieb ich außen vor. In meiner Jugend störte mich das nicht besonders, denn meine kulturell geprägte Vorstellung von Beziehungen folgte (anfangs) einem strengen Plan: erst studieren – am besten Medizin –, dann arbeiten, heiraten und bloß keinen Sex vor der Ehe. Die wenigen Signale von Interesse, die mir entgegengebracht wurden, habe ich ignoriert, in der naiven Hoffnung, „die Eine” würde irgendwann aus dem Nichts auftauchen, und wir würden gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten. Hollywood lässt grüßen. Mit anderen Worten: Ich war jung und naiv.
Doch irgendwann wuchs der Wunsch nach Intimität, allerdings war ich bis zur Oberstufe (und auch lange danach) für das andere Geschlecht so unsichtbar wie ein Geist. Dabei hätte mir damals eine liebevolle Berührung schon sehr gut getan, und heute weiß ich, dass es dafür sogar einen Begriff gibt: Touch Starvation, ein Phänomen, unter dem vor allem Männer in unserer zunehmend digitalisierten und konkurrenzbetonten Welt leiden.
Nino war ein "Nice Guy". Zu allem "Ja" sagen – Ein Problem, dass viele "nette" Männer haben
Rückblickend sehe ich, wie sehr ich von der Außenwelt abhängig war. Meine Innenwelt? Die lag irgendwo verstaubt in den hintersten Ecken meines Unterbewusstseins, wie alte Disketten und VHS-Kassetten. Ich sah mich als Märtyrer für das Wohl anderer, aber diese Selbstvernachlässigung ließ sich nicht lange ignorieren. Sie manifestierte sich in allerlei kuriosen Beschwerden: nervöse Ticks, Hypochondrie und – daraus resultierend – eine fast schon chronische Angst vor dem Tod. Meine Todesangst war so präsent, dass ich manchmal dachte, ich wäre der Einzige, der die Endlichkeit des Lebens begriffen hätte – schließlich schienen alle anderen Menschen so unbeschwert durch den Alltag zu gehen.
Diese ständige Angst begleitete mich bis weit in meine Studienzeit hinein. Ein entscheidender Moment war eine Panikattacke, bei der ich dachte, dass sich etwas rasend schnell in meinem Kopf „ausbreitet“ – ich kann es nicht besser beschreiben. Da ich zu diesem Zeitpunkt gerade einen Film schaute, verknüpfte mein Gehirn dummerweise den Bildschirm mit diesem absolut beängstigenden Gefühl (reine Selbstdiagnose) und von da an kam es immer wieder hoch, sobald ich einen Bildschirm sah. Rückblickend erkenne ich die (Tragi-)Komik dahinter. Stell dir vor: Ein Junge, der Angst vor Bildschirmen hat, geboren zu genau der Zeit, in der Bildschirme allgegenwärtig sind – sogar auf Urinalen. Es klingt fast wie ein schlechter Witz. Und auch wenn diese Bildschirm-Phobie irgendwann nachließ, einfach weil ich durch die ständige Konfrontation eine Art unfreiwillige Expositionstherapie durchmachte (erneut eine Selbstdiagnose), blieb das Gefühl, dass in meinem Kopf nicht alles „rundläuft“, noch einige Jahre präsent. Mehrfach rief ich den Krankenwagen oder begab mich ins Krankenhaus – immer mit dem gleichen Ergebnis: „Herr Lahdo, Sie sind kerngesund.“ Physisch jedenfalls. Psychisch? Das war eine andere Geschichte.
Als selbsternannter Pionier in Sachen mentaler Männergesundheit (Spaß beiseite) habe ich zweimal eine Therapie in Anspruch genommen, die jedoch beide Male keine signifikante Besserung brachte. Meinen Eltern und Geschwistern habe ich bis heute nichts davon erzählt – nicht, weil sie es nicht verstanden hätten, sondern weil ich ihnen schon zu viel zugemutet hatte und nicht wollte, dass sie sich noch mehr Sorgen machen. Sie sind alle absolut phänomenal und haben mir allein durch ihre Art mehr geholfen, als sie vielleicht ahnen. Inzwischen betrachte ich jedenfalls alles, was mit Big Pharma und Big Food in Zusammenhang steht, extrem kritisch. Nicht, dass es keine guten Psycholog:innen gibt – eines meiner Idole ist eine absolute Koryphäe auf diesem Gebiet –, aber ich glaube, dass viele von ihnen keine wirkliche Hilfe bieten (können oder wollen). Das liegt nicht unbedingt an den Einzelpersonen, sondern vielmehr am System. Längere Krankheitsphasen bedeuten längere Cashflow-Phasen. So einfach ist das.
Warum erzähle ich dir das alles? Damit du nachvollziehen kannst, in welchem Zustand ich mich befand und was ich mit „Kontrast“ meine. Ich war ein von Einsamkeit, Unsicherheiten, fehlender Intimität und absurden (Todes-)Ängsten geplagter Mann, der irgendwann – wie durch ein Wunder – von einer wunderschönen Frau als potenzieller Partner wahrgenommen wurde. Dieser Kontrast zwischen einem beinahe permanenten Tief und einem euphorischen Hoch war absolut gewaltig. Rückblickend erscheint es mir übrigens wie ein Wunder, dass ich – trotz meiner Probleme und einem spürbaren Abfall meiner Noten – zu diesem Zeitpunkt meinen Bachelor-Abschluss geschafft hatte und ein Master-Studium begann, was für sich genommen schon eine große Herausforderung darstellte. Trotzdem freute ich mich plötzlich auf jeden einzelnen Tag. Buchstäblich auf jeden – ein phänomenales Gefühl!
Aber durch meine Bedürftigkeit und meine fehlende Erfahrung im Umgang mit Frauen erstickte ich diesen Funken natürlich im Keim. Nach nur wenigen Wochen fuhr ich das Ganze so dermaßen gegen die Wand, dass nach einer Inspektion nicht mehr rekonstruierbar war, in welchem „Fahrzeug“ ich mich überhaupt befand. Von da an begrüßte ich meine neuen „Freunde“: Ethanol und Ganja. Vermutlich bräuchte ich eine Fußballmannschaft, um an Händen abzählen zu können, wie viele Blackouts ich hatte. Glücklicherweise schaffte ich es dennoch – trotz Vollzeitstudium, Praktikum und mehreren Nebenjobs – meinen Master wenige Monate später abzuschließen. Anschließend begab ich mich mit einer tiefen Wunde in das sogenannte Berufs- und Erwachsenenleben.
Trotz der inneren Unruhe halfen mir Routine, großartige Kolleg:innen – mit denen ich teils heute noch befreundet bin – und ein Chef, der von vielen gemieden, von mir aber geschätzt wurde, dabei, eine gewisse Stabilität zu finden. Immerhin hatte ich trotz gewaltiger Steine auf meinem Weg Großes erreicht: Abitur, Bachelor, Master und einen gut bezahlten Job. Das fühlte sich an wie ein Sieg! Die Ängste nahmen allmählich ab, was vermutlich auch der Zeit geschuldet war, die irgendwann gefühlt allem die Intensität raubt. Doch dann kam der Wendepunkt, der mein Leben in eine völlig neue Richtung lenkte: meine erste „echte“ Beziehung.
Ninmars Rückhalt in einer schweren Zeit – Familie & Freunde
Ungefähr zwei Jahre lebten wir zusammen. Meine Bedürftigkeit hatte zwar mit der Zeit abgenommen, doch nun machte ich erstmals Bekanntschaft mit einem anderen Phänomen, das sich erst in längeren Beziehungen zeigt: zunehmende Gemütlichkeit. In diesen zwei Jahren durchlief ich im Schnelldurchlauf, was andere über Jahrzehnte strecken: Arbeit, gemeinsame Abende vor Bildschirmen, gelegentliche Treffen mit Freunden, Feiertage bei den Eltern und ein Sexleben, das von leidenschaftlich zu gelegentlich abebbte. Dass ich damit nicht alleine war, zeigt auch die Statistik: Nach dem ersten Beziehungsjahr sinkt die Sexhäufigkeit rapide, und ein Drittel aller Paare in Deutschland ist sexuell nahezu inaktiv.
Kurz gesagt: Routine bestimmte mein Leben, eine Routine, die ich zuvor für den vermeintlichen „Superbowl“ des Lebens gehalten hatte. Doch anstelle von Glück stellte sich irgendwann Ernüchterung ein – etwas, das ich nicht zugeben wollte. Schließlich hatte ich doch alles, wovon ich je geträumt hatte: einen guten Job, eine eigene Wohnung, eine tolle Partnerin – sogar zwei süße Katzen. Warum also war ich nicht glücklich, obwohl die eine Seite der Gleichung meiner Meinung nach korrekt aufgestellt war? Warum erschien „Glück“ nicht als das erwartete Ergebnis auf der anderen Seite?
Ninmars Lebensglück verschwindet hinter einer Fassade von Routinen
Obwohl ich nicht wirklich glücklich war, war sie es, die Schluss machte. Und obwohl ich nicht wirklich glücklich war, hätte ich das niemals kommen sehen. Zu fix waren die Zukunftspläne in meinem Kopf, was Hochzeit und Kinder anging, und zu stolz war ich, um mir einzugestehen, dass dieses Bild einer Hollywood-Beziehung nicht der Realität entsprach. Die Realität hat sich noch nie in einen Kinosaal gesetzt und diese Art von Film gesehen. Zudem hatte ich selbst dieses andere, kulturell geprägte Bild im Kopf, dass ich ein Mann sei, der sich niemals von seiner Partnerin trennt – auch wenn meine Vorstellung von „der Einen“ zu diesem Zeitpunkt schon längst hinfällig war.
Heute weiß ich, dass man keine vernünftige Beziehung führen kann, ohne sich diese Tür offen zu halten. Das gilt für alle Beteiligten. Denn nur so kann man seine eigene Individualität vollends ausleben. Wahre Liebe ist nämlich nicht irgendein abgedroschenes Hollywood-Klischee, sondern die Koexistenz von Einheit und Mehrheit. Wenn man jemanden wirklich liebt, will man ihn nicht „absorbieren“, sondern als ein separates Individuum erleben. Diese separierte Existenz ist schließlich das, was man liebt – und genau das vereint Liebende in einer Beziehung: Diese vollkommene Akzeptanz der individuellen Freiheit. Anders als das Gefühl, jemanden zu brauchen, führt diese Freiheit dazu, immer zusammenbleiben zu wollen – nicht zu müssen. Vollkommen getrennt voneinander und doch zusammen. Die Balance zwischen Einheit und Mehrheit ist der Kern einer jeden erfüllenden Beziehung.
Ich danke meiner Ex von Herzen, dass ich durch sie zu dieser Erkenntnis gelangen konnte. Lange glaubte ich nämlich das, was die Gesellschaft im Allgemeinen propagiert: Dass die Qualität von Beziehungen mit der Zeit abnimmt, dass es ganz normal ist, sich irgendwann nicht mehr anziehend zu finden, dass man sich mit der Zeit immer weniger zu sagen hat – und der Klassiker: dass die Leidenschaft nachlässt. Sicherlich hast du auch schon mal solche Aussagen gehört. Wenn du aus diesen Zeilen hier eines mitnimmst, dann dies: Wenn dir tausend Menschen dasselbe sagen, ist es noch lange nicht die Wahrheit. Das gilt für so viele Lebensbereiche. Beziehungen können und sollten auch auf lange Sicht unfassbar schön, aufregend, leidenschaftlich und bereichernd sein, ansonsten sind sie auf lange Sicht nicht erträglich und münden zwangsläufig in Unglück, Streit, Schweigen, Fremdgehen oder Scheidung.
Damals hatte ich dieses Wissen noch nicht. Meine Ex war weg und ich wieder in einem Tief, diesmal ein tieferes als zuvor. Warum? Weil ich nicht nur wieder mal eine Beziehung an die Wand gefahren hatte, sondern kurz davor eigentlich alles erreicht hatte, was auf meiner Wunschliste stand und trotzdem nicht glücklich war. Da war dieses große Fragezeichen, das über meinem Kopf schwebte und nicht mal den Anstand besaß, mich auf der Toilette oder beim Duschen allein zu lassen, sondern mich überall hin begleitete – bis in meine tiefsten Träume. Langsam wuchs der Gedanke, dass ich logischerweise ein anderes Leben führen müsste, um glücklich zu sein, gefolgt von der Frage, wie ein solches Leben aussehen würde, gefolgt von der Frage, ob Glücklichsein überhaupt das ist, was ich wirklich möchte, wiederum gefolgt von der Frage, was diese in der Leere schwebende Kugel – dieses ganze Universum – eigentlich ist und wer oder was zum Teufel nochmal mein Herz überhaupt schlagen lässt.
So begann das Abenteuer der Selbstentfaltung. Die Büchse der Pandora war geöffnet und diesmal stand ich dem Kontrast zwischen einem geordneten Leben und einem Meer aus Fragen sowie Möglichkeiten gegenüber. Anfangs war alles sehr breit gefächert, doch nach und nach kanalisierten sich all meine Lebenserfahrungen, das Mitleid mit meinem jüngeren Ich und die Erkenntnis, dass Schmerz nicht nur etwas Gutes, sondern oftmals sogar etwas Notwendiges sein kann, um Wachstum zu erfahren, in einen klaren Gedanken: Ich wollte anderen Menschen helfen, ihren Schmerz als Antrieb für ein besseres Leben zu nutzen und resilienter zu werden – bereit für die Stürme des Lebens, die mich jederzeit in eine vollkommen andere, zerstörerische und tragische Richtung hätten treiben können.
Ninmar spürt immer mehr, dass er was verändern muss
Wie bist Du zu Beginn vorgegangen?
Zu Beginn war ich völlig ahnungslos und wusste nicht, wo ich überhaupt anfangen sollte. Es galt also, einigermaßen systematisch vorzugehen. Ich hatte jeden Versuch einer Beziehung vermasselt und wollte nun lernen, wie ich bessere Beziehungen führen und richtig mit Frauen umgehen kann. Eigentlich ganz einfach: Wenn du in etwas besser werden möchtest, schreibe es auf und setze dich damit auseinander. Wie? Ganz einfach: Suche dir jemanden, der bereits gut ist in dem, worin du ebenfalls gut sein möchtest.
Lange Zeit hielt ich Beratung, Coaching und Mentoring für Nonsens-Berufe – und ja, es gibt viel Schrott auf diesem Gebiet, wie in jeder Branche. Aber irgendwann begriff ich, dass die erfolgreichsten Menschen nahezu immer eine Art Berater, Coach oder Mentor an ihrer Seite haben (und sie kennen eben die guten). Oftmals sogar mehrere – je nach Lebensbereich. Wenn du dir das nicht leisten kannst, dann greif zu ihren Büchern. Glücklicherweise verbreiten gerade die besten von ihnen (und viele andere) ihr Wissen oft auch durch dieses Medium. Bücher sind unglaublich mächtige Werkzeuge und ich liebe sie. Wenn ich ihnen einen Ring anstecken, ein wunderschönes Haus mit Veranda kaufen und für den Rest ihres Lebens für sie sorgen könnte, würde ich es tun. So sehr verehre ich sie.
Wenn du also ein Problem gelöst haben möchtest, such dir ein Buch, das die Lösung bietet. So habe ich angefangen. Ich erkannte nicht nur, was ich in meinen Beziehungen falsch gemacht hatte, sondern auch, wie ich es in Zukunft besser machen konnte. Hätte ich mich nur früher in die Welt der Bücher begeben! Also mach nicht denselben Fehler wie ich.
Die Lektion? Glaub nicht, dass du in etwas gut bist, bevor du nicht wenigstens ein einziges Buch darüber gelesen hast. Das gilt für jeden Lebensbereich. Aus diesen Erkenntnissen und weiteren Erfahrungen erwuchs mein Wissen, dass Beziehungen richtig geführt über Jahrzehnte spannend, leidenschaftlich und ein mächtiger Booster für die eigene sowie gegenseitige Entwicklung sein können.
Wie ging es dann weiter?
Es war ein unglaublicher Aha-Moment, als mir klar wurde, wie kraftvoll es ist, das Wissen von Menschen zu nutzen, die ihr Handwerk wirklich verstehen und ihr Leben einem bestimmten Thema gewidmet haben. Es klingt so offensichtlich, aber die volle Tragweite dieses „Life-Hacks“ wurde mir erst während meines ersten eigenen Coachings bewusst. Dort lernte ich (kurz zusammengefasst), dass absolut alles in meiner Verantwortung liegt – oder zumindest liegen sollte – und dass ich jeden Lebensbereich mit genug Disziplin nach meinen Vorstellungen formen kann. Ich bekam dabei auch direkt einige Werkzeuge an die Hand.
Eines der wichtigsten Werkzeuge war die Veränderung meiner täglichen Gewohnheiten. Ich implementierte neue Routinen und zog sie durch wie ein Besessener: Jeden Morgen wachte ich um 6 Uhr auf, duschte eiskalt – so kalt, dass es wehtat – und machte Atemübungen. Jeden Abend meditierte ich, führte ein Journal, reflektierte den Tag und strich Alkohol, Zucker und jeglichen anderen Mist aus meinem Speiseplan. Ich führte Intervallfasten ein und reduzierte meine Bildschirmzeit drastisch. Ich las regelmäßig und ging fast täglich ins Fitnessstudio. Ich fing an zu boxen und mein Gitarrenspiel zu verbessern. Ich eliminierte negative Glaubenssätze systematisch und suchte immer mehr nach Menschen, deren Weisheit mich weiter voranbrachte.
Ninmar nimmt sein Leben selbst in die Hand und verändert es grundlegend
Gott sei Dank leben wir in einer Zeit, in der Wissen so leicht zugänglich ist wie nie zuvor. Podcasts wurden nach Büchern meine zweite Quelle für tägliche Inspiration und neues Wissen. Langsam kristallisierten sich meine Idole für mein neues Leben heraus – darunter Deepak Chopra, Jessie Inchauspé, Jordan B. Peterson, Steven Bartlett und Wim Hof. Dabei lernte ich auch, die Lehren von den Menschen zu trennen, denn es ist nicht nötig, mit allem einverstanden zu sein, was deine Vorbilder sagen. Ein kleiner Wink in Richtung Cancel-Culture: Menschen haben pro Tag Tausende Gedanken und selbst wenn sie nur einen Bruchteil davon aussprechen, ist es statistisch fast unmöglich, mit allem übereinzustimmen. Darum geht es aber auch nicht. Es geht darum, die richtigen Lehren herauszufiltern und individuell zusammenzusetzen, um am Ende dein eigenes Idol zu werden. Stolz auf den Menschen zu sein, der du geworden bist, und trotzdem immer weiter nach Verbesserung zu streben.
Ninmars Top 5 Lehrer
Aber Achtung: Verbesserung darf kein Selbstzweck werden. Im Strudel der Selbstoptimierung kann man sich leicht verlieren, deshalb ist es ungemein wichtig, sich auch spirituell weiterzuentwickeln. Damit meine ich nicht, irgendwelchen Hokuspokus zu glauben, sondern sich mit der nicht-materiellen Welt auseinanderzusetzen, die zu einem großen Teil aus unseren Emotionen und Gedanken besteht. Es geht darum, sich Gedanken darüber zu machen, was man von dieser Welt hält und welche Emotionen dadurch ausgelöst werden. Zwei Menschen mit unterschiedlichem Mindset können dieselbe Situation völlig unterschiedlich erleben. Das Glas ist entweder halb voll oder halb leer.
Für mich persönlich ist die Welt – wirklich kurz zusammengefasst – ein Ort voller Lebewesen, die alle in irgendeiner Form miteinander verbunden sind. Im tiefsten Inneren streben sie nach dem kollektiven Allgemeinwohl, und allein dieser Gedanke bringt mich jeden Tag zum Lächeln. Je nachdem, was du über die Welt denkst, kann sie dich zum Lächeln oder zum Weinen bringen. Letzteres hilft niemandem, und diese Welt ist bei weitem nicht so schlecht, wie uns die Medien oder unsere mies gelaunten Mitmenschen weismachen wollen. Sich aus der Verantwortung zu stehlen, nur weil man glaubt, alles gehe sowieso den Bach runter, ist ein großer Fehler. Das dachte ich früher, als ich Umwelttechnik bzw. ‑management studierte und von Horrorszenarien umgeben war – und ich hätte nicht falscher liegen können.
Also: Nutze den Schmerz, der aus deiner Krise resultiert, als Wendepunkt bzw. Startpunkt. Arbeite an deiner Ernährung, deiner Fitness, deiner Schlafhygiene und deinem Mindset. Das wird dich schneller voranbringen und dich besser fühlen lassen, als du es dir jetzt vorstellen kannst. Schmerz ist ein Katalysator, ein Booster, Potenzial. Richtig angewandt, wird er dir einen Schub geben und Veränderungen herbeiführen, die dich näher an die Ziele bringen, die irgendwo tief in deinem Unterbewusstsein vergraben sind und die du aufgrund des zunehmenden Komforts – seien wir ehrlich – bisher nicht angegangen bist. Das soll kein erhobener Zeigefinger sein, ich war damals genauso. Deswegen ist es auch so wichtig, regelmäßig aus der Komfortzone auszubrechen. Nicht nur, weil es gesund ist, sondern weil du dann deine tiefsten Wünsche ausgraben und mit aller Kraft umsetzen kannst.
Und ja, dazu gehört auch, Schmerz zu ertragen, Dinge zu tun, die keinen Spaß machen, die unbequem sind und wehtun können. Denn der Weg zu unseren Wünschen und Zielen ist niemals ein Spaziergang im Regenbogenland, sondern immer steinig und oft erbarmungslos. Genau deshalb haben erstrebenswerte Zustände einen Wert: weil sie schwer zu erreichen sind. Sei es innere Harmonie, Erleuchtung oder materieller Überfluss – für alles brauchst du Disziplin und Selbstvertrauen. Du musst dir selbst vertrauen, dass du unliebsame Dinge tun und Rückschläge verkraften kannst. Dass du das Zeug dazu hast, deine eigene Heldenreise anzutreten.
Der erste Schritt? Deine täglichen Routinen. So schließt sich der Kreis. Die richtigen Routinen helfen dir, deine Körperchemie von dem Giftcocktail aus negativen Nachrichten, Doom-Scrolling, Videospielen, Streaming, Pornos, Junkfood und anderen billigen Dopaminquellen zu befreien und näher an deine wahre Natur zu kommen. Gleichzeitig stärkst du dein Selbstvertrauen, weil du dich an deine Vorsätze hältst und dich regelmäßig außerhalb deiner Komfortzone bewegst. Wenn du dich dann noch mit deinem „Warum“ – deiner Mission im Leben – beschäftigst, bist du bestens dafür gerüstet, Grenzen zu verschieben und neue Zonen zu durchbrechen. So beginnt das Abenteuer. Du wirst endlich aufwachen.
All das hat dazu geführt, dass ich neben meinem Vollzeitjob – für den ich ebenfalls brenne (Elektromobilität ist unglaublich spannend!) – die nötige Kraft, Disziplin und Leidenschaft aufbringen konnte, nicht nur einen Ratgeber zu schreiben, der Menschen dabei unterstützt, ihren Trennungsschmerz zu überwinden und diesen als Wendepunkt in ihrem Leben zu nutzen, sondern auch eine Plattform zu gründen. Diese Plattform, die den Namen Ruhoo® trägt (aramäisch für „Seele“), soll Männern dabei helfen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und das Beste aus ihrem Leben herauszuholen – den Schmerz einer Krise als Ausgangspunkt für ein neues, erfüllteres Leben zu begreifen.
Ninmar baut die Plattform Ruhoo® auf, die Männern hilft, ihre Stärke in Krisenzeiten zu entdecken.
In welchen Momenten hast Du an Dir gezweifelt & wie hast Du wieder Mut gefasst?
Dieser Weg war – und ist teilweise immer noch – gepflastert mit Herausforderungen und Hürden, die mir oft das Gefühl gaben, als würde ich gegen Windmühlen kämpfen. Angefangen bei dem ganzen Papierkram, von dem ich zu Beginn nicht die leiseste Ahnung hatte, bis hin zu den unerwarteten Kosten, die sich irgendwann einfach türmten. Ich wollte alles richtig und sauber angehen, also ließ ich den Markennamen, das Logo und alles, was dazugehört, prüfen. Das kostete Geld. Ich beschäftigte mich zum ersten Mal mit dem Aufbau einer Website, nachdem ich mich durch gefühlt tausende Seiten geklickt hatte. Auch das kostete Geld. Die rechtlichen Fallstricke, die sich aus meiner Arbeit ergeben konnten, wollte ich um jeden Preis umgehen, also ließ ich mich in Sachen Datenschutz und bei der Erstellung meiner AGBs beraten. Das kostete ebenfalls Geld. Flyer drucken und verteilen? Noch mehr Geld. Und dann ließ ich mich auch noch ausbilden und zertifizieren – was natürlich auch wieder Geld kostete.
An diesem Punkt zweifelte ich an meinem Vorgehen und realisierte, dass ich mir ein sehr teures Hobby ausgesucht hatte, aber gerade diese letzte Investition erschien mir absolut notwendig. Trennungen und Krisen lösen starke Stressreaktionen im Körper aus, und ich wollte sicherstellen, dass ich Menschen in solchen Phasen wirklich professionell unterstützen kann. Mir war absolut klar, dass es leichter gesagt als getan ist, einfach „Routine X“ oder „Routine Y“ in den Alltag zu integrieren und dann auf das gewünschte Ergebnis zu warten. Besonders heute, in einer Welt voller Ablenkung und Komfort, kann es oft unmöglich oder unnötig erscheinen, neue, gesunde Gewohnheiten zu etablieren. Mindset-Arbeit ist das Komplexeste und Schwierigste an diesem ganzen Prozess. Jeder weiß, dass es gut wäre, mehr Sport zu treiben oder gesünder zu essen – und doch tun wir es oft nicht. Deshalb ist Wissen nicht wirklich Macht. Nur angewandtes Wissen ist Macht. Den Menschen individuell zu zeigen, wie sie ins Handeln kommen, ist ein zentraler Aspekt meiner Beratung.
Gerade in schmerzhaften Phasen und Krisen kann die Motivation auf ein absolutes Minimum sinken – und das wäre noch das harmloseste Szenario. Depressive Gedanken, das Gefühl der absoluten Überforderung, ein Burnout oder ähnliches können jeden Funken Hoffnung im Schatten verschwinden lassen. Nach allem, was ich durchgemacht habe, weiß ich nur zu gut, wie sich das anfühlt – und wie fragil das eigene System in solchen Momenten sein kann. Und doch, paradox wie es klingt, liegt in diesen Momenten das größte Potenzial zur Selbstverbesserung. Genau darum geht es mir: Diese persönlichen, individuellen und oft sehr spezifischen Momente optimal zu nutzen. Manchmal reicht dafür auch einfach ein ehrliches, vollkommen offenes Gespräch.
Aus diesem Grund absolvierte ich eine Ausbildung zum Burnout-Berater und ergänzte diese durch eine Weiterbildung zum Resilienztrainer an der Akademie für Sport und Gesundheit in Frankfurt am Main. Ich wollte mehr Tools und Werkzeuge zur Hand haben, um Menschen dabei zu helfen, mit ihrem Stress umzugehen. Zusätzlich absolvierte ich eine Ausbildung zum Ernährungsberater, wobei ich zugeben muss, dass ich durch meine Lieblingsbücher in diesem Bereich deutlich mehr gelernt habe. Bücher sind einfach unfassbar mächtig – und meine Liebe zu ihnen kann ich gar nicht oft genug betonen.
Ninmar baut sein Wissen mit mehreren Fortbildungen weiter aus
Dann ging es erst richtig los: Ich goss meine gesammelten Notizen in ein Word-Dokument und versuchte, daraus einen Ratgeber zu formen. Ich beschäftigte mich mit dem Thema Selfpublishing und merkte schnell, dass ich auch hier nur etwas wirklich Gutes abliefern konnte, wenn ich mir Unterstützung holen würde. Also engagierte ich eine Lektorin, um mein erstes Manuskript durchzusehen. Zum Glück hatte ich sofort eine sehr herzliche und kompetente Person an meiner Seite, die mir viele Anregungen, Ideen und Verbesserungsvorschläge gab. Das Feedback war allerdings eine gewaltige Herausforderung. Zurück kamen über 200 oder 300 Kommentare mit Fragen, Hinweisen und Anpassungsvorschlägen, die ich alle bestmöglich umsetzen wollte. Fast jeden Tag kam ich nach der Arbeit nach Hause und setzte mich direkt ans Schreiben. Auch an den Wochenenden und im Urlaub. Parallel lernte ich, wie man Bücher im Detail veröffentlicht, worauf man achten muss, wie wichtig Marketing ist, und ich kümmerte mich um das Redesign meines Logos und die Erstellung eines Covers. Beschreibungstexte, Abbildungen und vieles mehr – es fühlte sich oft so an, als würde ich keinen Schritt vorwärtskommen.
Aber ich war so weit gekommen und hatte so viel investiert, dass Aufgeben einfach keine Option mehr war. Meine neuen Idole motivierten mich immer wieder, und ich hörte mir ihre inspirierenden Reden und „mentalen Arschtritte“ immer wieder an. Dank meiner gesunden Routinen hatte ich mehr Energie und einen klareren Kopf als je zuvor. Das Bild von mir mit meinem eigenen Ratgeber in der Hand motivierte mich ungemein. Und irgendwann – nach rund zwei Jahren – wurde dieses Bild Realität. Ich habe daraus gelernt: Alles, was du vor deinem geistigen Auge festhalten kannst, kannst du auch in deinen Händen halten.
Ninmar veröffentlicht seinen ersten Ratgeber für Männer "Wie MAN(N) Trennungen überwindet und Kraft daraus schöpft"
Was hatte ich falsch gemacht bzw. was hätte ich besser machen können? Rückblickend hätte ich mir auch hier früher Unterstützung holen können. Über YouTube und Co. habe ich zwar viel Wissen gesammelt, aber mit jemandem direkt zu sprechen, ist doch etwas anderes – und spart Zeit (Fiverr ist hierfür ein echter Geheimtipp!). Für das Thema Marketing habe ich dann genau darauf zurückgegriffen und gemerkt, wie sehr mir das schon am Anfang geholfen hätte. Parallel die Plattform aufzubauen, war rückblickend betrachtet ebenfalls nicht unbedingt der beste Weg. Ich wollte zu viel auf einmal. Instagram, Facebook-Ads und all das sind eine Welt für sich. Deshalb hat alles länger gedauert, als es hätte dauern müssen. Der bessere Weg? Fokussiere dich auf ein Thema und gehe erst dann das nächste an. So bist du effizienter und fühlst dich nicht, als stündest du vor 1.000 Baustellen gleichzeitig und könntest den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.
Natürlich lässt sich nicht immer alles planen, besonders wenn es um Kreativität geht. Manchmal küsst einen die Muse, manchmal kriegt man von ihr eher einen Tritt in die Eier. Aber etwas mehr Struktur hätte mir definitiv nicht geschadet. Schreibe dir deinen Plan am besten so detailliert wie möglich auf und passe ihn fortlaufend an, wenn es nötig ist.
Wo stehst Du heute & wie sieht die Zukunft aus?
Heute bin ich ein vollkommen anderer Mensch, in jeder Hinsicht. Von dem unsicheren Jungen, der von zahllosen Ängsten geplagt war, ist nichts mehr übrig. Ich lebe gesünder als je zuvor, und mit 33 Jahren bin ich stärker, ausdauernder und beweglicher, als ich es jemals war – und der Peak scheint noch lange nicht erreicht zu sein. Ich bin überzeugt, dass mich kein Sturm mehr aus der Bahn werfen kann – vielleicht die größte Errungenschaft bisher. Diese neue, unerschütterliche Resilienz lässt mich schlafen wie ein Baby. Tief und fest. Ich bin auch viel besser geworden in dem, was diese ganze Reise ursprünglich angestoßen hat: im Thema Dating und Beziehungen. Ein Beweis dafür ist meine letzte Beziehung, die nach meinem Wendepunkt so viel besser lief, mit einem Maß an Verständnis, Intimität, Spaß und Kommunikation, das ich vorher nicht für möglich gehalten hätte. (Bücher zu lesen und den Rat erfahrener Menschen anzunehmen, hilft tatsächlich!)
Und auch wenn wir unsere Beziehung aufgrund der unterschiedlichen Welten, aus denen wir kamen, nicht weiterführen konnten, habe ich gelernt, dass selbst in – richtig geführten – Beziehungen, die nicht von Dauer sind, persönliches Wachstum stattfindet, das von Dauer ist. Meine frühere Bedürftigkeit existiert nicht mehr, und ich genieße jedes Date, jedes Kennenlernen ohne Erwartungen, während ich immer weiter dazulerne. Ich bin disziplinierter, ausgeglichener, geerdeter und aus all diesen Gründen auch glücklicher als jemals zuvor. Das Leben macht einfach nur Spaß, und ich bin für jeden neuen Tag von Herzen dankbar. Auch dafür, dass ich mir mit meinem ersten Ratgeber einen Kindheitstraum erfüllen durfte.
Auch du kannst deinen Charakter nach deinen Vorstellungen formen. Neue Erkenntnisse zur Neuroplastizität und Epigenetik belegen das wissenschaftlich (Quelle [1], [2], [3]). Ich habe dir auch deshalb so detailliert von meiner Vorgeschichte erzählt, damit du ein Beispiel dafür hast, wie weitreichend solche Veränderungen sein können. Ich bin ein völlig anderer Mensch als damals – körperlich, mental und spirituell. Und je weiter man kommt, je mehr man lernt, desto schneller verändert man sich. Du musst den Stein nur ins Rollen bringen.
Wie es weitergeht? Je mehr man weiß, desto mehr realisiert man, dass man eigentlich gar nichts weiß. Der Pfad des Lernenden ist also niemals zu Ende. Ich bilde mich weiter, wo ich nur kann. Aktuell liegt mein Fokus auf meinen Finanzen. Mein Ziel ist es, bis zum Ende des Jahrzehnts eine Million im Depot zu haben. Unmöglich? Das denke ich nicht. Erinnere dich: Was man vor seinem geistigen Auge festhalten kann, kann man auch in seinen Händen halten. Finanziell geht es mir zwar sehr gut (Gott sei Dank!), aber ich hinterfrage vieles, was uns über diese Welt beigebracht wurde. Ich möchte einfach sehen, wie weit ich diesbezüglich kommen, wie viele Grenzen ich durchbrechen kann, und ob manche dieser Grenzen vielleicht nur Illusionen sind, die von der Mehrheit propagiert werden. Mehr Geld bedeutet mehr Freiheit – und auch mehr Möglichkeiten, anderen zu helfen.
Die größte Herausforderung wird es sein, Menschen auf meine Plattform aufmerksam zu machen. Momentan ist Instagram eine Blackbox, die ich noch zu knacken versuche. Schließlich möchte ich Ruhoo® so bekannt machen wie nur möglich. Es soll die Anlaufstelle Nr. 1 für Männer sein, wenn es darum geht, Krisen zu überwinden und den Pfad der Selbstverbesserung einzuschlagen, egal ob aus Schmerz oder Neugier. Ich möchte ihnen passende Ressourcen und maßgeschneiderte, optimale Beratung bieten – oder einfach nur zuhören, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Ihnen „mentale Arschtritte“ verpassen, wenn sie es nötig haben (ich brauchte mehr als einen) oder ihnen helfen, ihre wahren Ziele zu finden, wenn sie unsicher sind. Auch das gehört zur Stressbewältigung: herauszufinden, worauf man zusteuern möchte, anstatt ständig in irgendeine Richtung vor irgendetwas wegzulaufen.
Noch weiter in die Zukunft geblickt, soll auf dieser Plattform eine Community entstehen, die sich gegenseitig unterstützt und ihre Erfahrungen teilt. Ich glaube fest daran, deswegen gibt es jetzt schon die Möglichkeit, sich über Kommentare auszutauschen, auch wenn das Ganze quasi noch bei Null steht.
Und natürlich möchte ich weitere Ratgeber schreiben. Schreiben macht so viel Spaß. Ich möchte mein neues Wissen nutzen und es beim nächsten Mal noch besser machen. Und dann noch besser. Und noch besser. Es braucht 100 Posts, bis einer viral geht, 100 Dates, um die passende Frau zu finden, und vielleicht auch 100 Ratgeber, um einen zu schreiben, der nicht nur, wie jetzt, einigen Dutzend, sondern Tausenden, vielleicht sogar Millionen Menschen hilft. Ich gebe mein Bestes. Und ich weiß, dass die meisten Menschen am Ende ihres Lebens nicht bereuen, was sie getan haben, sondern das, was sie nicht getan haben – auch wenn sie scheitern. Deshalb ist es mir auch egal, wenn ich mal wieder gegen eine Wand fahre: Dann schraube ich mein Fahrzeug halt einfach wieder zusammen und fahre woanders hin. Vielleicht wird das eine andere Wand sein, aber wer gar nicht erst losfährt aus Angst vor dem Aufprall, hat schon verloren – und wird es am Ende bereuen.
Was hast Du aus dieser Erfahrung gelernt?
Dass das Leben ein Abenteuer ist – buchstäblich. Die Tiefen gehören dazu und ohne sie würden sich die Höhen nicht annähernd so gut anfühlen – ja, sie würden im Grunde genommen gar nicht existieren. Seitdem ich in der Lage bin, die schlechten Tage zu schätzen und sie fast so zu genießen wie eine schmerzhafte, aber befriedigende Trainingseinheit, bin ich quasi rund um die Uhr tiefenentspannt. Ein solches Training bereitet uns schließlich auf die Wettkämpfe des Lebens vor. Und je mehr Trainingseinheiten man erfolgreich absolviert und je mehr Wettkämpfe man bestreitet, desto größer wird das Selbstvertrauen und desto stärker die eigene Resilienz.
Über 90 Prozent der Menschen würden vergangene, schmerzhafte Erfahrungen nicht rückgängig machen wollen, weil sie diese im Nachhinein als wertvolle Lektion und essenziell für ihr Leben betrachten. Allein diese Erkenntnis zeigt, dass wir schlechte Tage, Wochen oder sogar Monate nicht von vornherein ablehnen sollten – und mit dem richtigen Mindset können wir uns vielleicht sogar darauf freuen.
Ich habe also gelernt, dass „schlecht“ nicht gleich „schlecht“ ist. Ich habe viel mehr Einfluss auf meine Innenwelt – und somit auch auf meine Außenwelt – als ich jemals für möglich gehalten hätte. Ich kann in gewisser Weise entscheiden, wie ich mich fühle. Und ich habe verstanden, dass es noch so viel mehr zu lernen gibt. Abenteuer machen definitiv mehr Spaß als Komfort und Monotonie. Solange ich die Wahl habe, werde ich mich immer für das Abenteuer entscheiden.
Solange Nino die Wahl hat, wird er sich immer für das Abenteuer entscheiden
Welche Strategien, Methoden & Tools waren entscheidend für Deinen Erfolg?
Der Umgang mit meinen Gedanken und Emotionen hat wohl den größten Unterschied gemacht. Wie das genau funktioniert, erkläre ich ausführlich in meinem Ratgeber – das in wenigen Zeilen zu vermitteln, ist nicht wirklich möglich. Das soll auch keine indirekte Werbung sein: Zwar verkaufe ich meinen Ratgeber auf Amazon, aber du kannst ihn auch auf meiner Website für 0 € herunterladen. Wenn dich das Thema Emotions- und Gedankenkontrolle interessiert, schau gerne rein.
Ein entscheidendes Werkzeug dabei ist Meditation – extrem unterschätzt, aber unglaublich wirkungsvoll. Zusätzlich hat mir Journaling enorm geholfen, weshalb ein Journal auch Teil meines Ratgebers ist. Und dann gibt es noch etwas, das anfangs wie absoluter Humbug klang, sich aber als mächtiges Werkzeug erwiesen hat: Visualisierung. Sich vorzustellen, das Ziel bereits erreicht zu haben, motiviert nicht nur enorm, sondern hilft auch, Zwischenschritte zu hinterfragen, neue Ideen zu entwickeln oder überhaupt ein passendes Ziel zu finden.
Denn wenn die Vorstellung, etwas Bestimmtes erreicht zu haben, keine oder kaum Emotionen in dir auslöst, weißt du, dass du weiterziehen musst. Aber wenn die positiven Emotionen jedes Mal aufs Neue in dir hochkommen, weißt du, dass du auf dem richtigen Weg bist – dass du das richtige Ziel vor Augen hast. Und dann willst du es auch erreichen. Um die Flamme am Brennen zu halten, musst du jedes Mal Holz nachlegen. Visualisierung ist deine lebenslange Freikarte zum Baumarkt.
Welche Bücher, Podcasts oder andere Ressourcen haben dich besonders inspiriert?
Die wichtigsten Werkzeuge, die mir auf meinem Weg geholfen haben, sind alle Teil meines Ratgebers und ebenfalls separat für 0 € auf meiner Website verfügbar – vom Journal über die Gedankenkontrolle bis hin zum Gewohnheits- und Dankbarkeitstracking. Wenn du auf der Suche nach praktischen Ressourcen bist, die wirklich etwas bewirken können, schau dort unbedingt vorbei.
Zusätzlich möchte ich dir meinen absoluten Lieblingspodcast ans Herz legen: Diary of a CEO von Steven Bartlett und seinem Team, kurz DOAC. Die Vielfalt der Themen und die inspirierenden Persönlichkeiten machen diesen Podcast zu einer wahren Goldgrube. Für mich ist es eines der besten Wissensquellen, die das Internet je hervorgebracht hat. Jeden Montag und Donnerstag erscheint eine neue Folge – wenn du also das Bedürfnis nach Binge-Watching oder Streaming hast, investiere die Zeit lieber hier. Dein zukünftiges Ich wird es dir danken.
Dass ich Bücher liebe und sie als unglaublich wertvolle Ressource ansehe, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Eine Liste mit meinen persönlichen Empfehlungen findest du ebenfalls auf meiner Homepage – frei zugänglich. Nutze diese Gelegenheit, um dich weiterzubilden! Aber bitte nicht einfach drüberfliegen und dann irgendeine Ausrede finden, warum du keine Zeit hast. Im Durchschnitt verbringen wir täglich erschreckend viele Stunden vor Bildschirmen, essen häufiger als nötig und schlafen oft länger und ineffizienter als notwendig. Da gibt es genug Zeit, die du stattdessen in deine persönliche Weiterentwicklung investieren kannst. Tue dir selbst diesen Gefallen und entscheide dich lieber bewusst für eine Veränderung, als irgendwann mit dem Rücken zur Wand zu stehen und keine andere Wahl mehr zu haben.
Welchen Rat kannst Du den Leuten, die Deine Geschichte hören, auf ihrem Weg mitgeben?
Nimm deine Gefühlswelt selbst in die Hand. Bringe deine Gedanken und Emotionen unter Kontrolle. Reduziere den Einfluss äußerer Faktoren auf dein Leben und konzentriere dich auf die inneren Aspekte, die du im Gegensatz zu allem um dich herum vollständig kontrollieren kannst. Führe einen Dopamin-Detox durch: Verringere deine Bildschirmzeit und investiere die gewonnene Zeit in dich selbst. Achte auf deine Gesundheit. Es wird dich ungleich mehr Zeit kosten, deinen Körper im Nachhinein zu reparieren – manchmal ist es gar nicht mehr möglich. Prävention ist hier das A und O.
Dein zukünftiges Ich wird dir dankbar sein, wenn du jetzt für deine Gesundheit sorgst. Auch wenn du nicht jede Krankheit verhindern kannst, kannst du viele davon abwenden. Sobald du die richtigen Routinen etabliert hast, wirst du dich fragen, wie du deinen Körper so vernachlässigen konntest und wie gut es sich anfühlen kann, dein volles Potenzial auszuschöpfen. Körper und Geist sind untrennbar miteinander verbunden. Selbst dein Darm beeinflusst die Ausschüttung von Hormonen, die deine Stimmung beeinflussen können. Schlechtes Essen kann daher buchstäblich zu schlechten Gedanken führen.
Schlechte Gewohnheiten summieren sich über die Zeit und können dich schlimmstenfalls überwältigen. Die gute Nachricht ist: Du hast täglich die Möglichkeit, fitter und gesünder zu werden. Lass dir das von jemandem sagen, dessen Körper jahrelang unter negativen Emotionen, Gedanken und Chemikalien gelitten hat. Je nach Zelltyp und Gewebe erneuern sich die Zellen in deinem Körper in unterschiedlichen Zeiträumen mehrmals während deines Lebens. Du kannst deine Hardware also gewissermaßen erneuern und upgraden.
Erinnere dich daran: Auch dein Charakter und deine Fähigkeiten sind veränderbar. Die Neuroplastizität zeigt uns, dass wir durch neue Erfahrungen und Lernprozesse unser Selbst, unseren Charakter und unsere Fähigkeiten – quasi unsere Software – transformieren können. Diese Veränderung beginnt mit einem Gedanken: dem Gedanken, dass du alles erreichen kannst. Sprich es aus: „Ich kann alles schaffen!“ Schon wird dieser Satz Teil deiner Realität.
Unterschätze nie die Macht der Worte – ob du sie aussprichst, niederschreibst oder in einem Buch liest. Am Anfang war das Wort – und das nicht ohne Grund. Damit beginnt alles.
Wo können interessierte Personen mehr erfahren?
Es gibt drei Plattformen, auf denen ich kontinuierlich arbeiten möchte:
Meine Homepage: Sie dient als zentrale Anlaufstelle.
www.ruhoo.de
Amazon: Hier veröffentliche ich meine Bücher.
Ninmars Amazon Store
Instagram: Für kreative und schnelle Impulse.
ruhooase auf Instagram
Du kannst gerne meinen Newsletter abonnieren und dir als Dankeschön die digitale Version meines Ratgebers sichern. Schau auch unbedingt im Mitgliedsbereich vorbei, den ich regelmäßig mit neuen Einsichten, nützlichem Wissen, Tipps, Tricks und Tools zur Selbstoptimierung erweitern möchte. Nachdem ich diese Geschichte verfasst habe, werde ich dort auch mehr Persönliches teilen – das Ganze hier inspiriert mich dazu. Wenn du spezifische Fragen hast, schreib mir gerne direkt an kontakt@ruhoo.de. Ich freue mich darauf, von dir zu hören, und wünsche dir für deine Zukunft nur das Beste.
Wir von Lebensstory durften Nino persönlich kennenlernen – Ein super Typ!
Ich glaube fest an dein Potenzial und hoffe, dass du das nach dem Lesen meiner Lebensgeschichte ebenfalls kannst. Schreibe auch deine eigene Geschichte nieder, selbst wenn es nur für dich selbst ist – mir hat es enorm geholfen, meinen Weg auf diese Weise nochmal anders zu reflektieren. Allein dadurch hat dieses Projekt für mich einen großen Wert. Ich wünsche Mattias, Mario und allen Beteiligten den größtmöglichen Erfolg und bedanke mich herzlich dafür, mit diesem Beitrag ein Teil davon sein zu dürfen.
Zum Schluss noch das obligatorische Zitat:
„Schmerz ist kein Feind, sondern ein Lehrer. Wenn wir den Schmerz als ein Instrument für persönliches Wachstum betrachten, eröffnet er uns eine Tür zu einer tieferen Selbsterkenntnis und inneren Stärke. Nutze den Schmerz als Wegweiser auf dem Pfad des Bewusstseins!“ - Robin Sharma
Irina
25/10/2024 @ 10:30
Tolle Story! Sehr inspirierend geschrieben. Man bekommt sofort Lust, sein ganzes Leben umzukrempeln. Danke für's Teilen!