Vom „Flüchtlingskind“ zum Unternehmer
Vatan Ukaj
Schwäbisch Gmünd, Deutschland
35 Jahre
Vatan Ukaj wuchs als „Flüchtlingskind" in Deutschland auf und erlebte bereits in jungen Jahren Ausgrenzung, Rassismus und strukturelle Hürden. Trotz dieser Herausforderungen kämpfte er sich durch das Bildungssystem, absolvierte mehrere Ausbildungen und studierte Politikwissenschaft. Früh engagierte er sich als Fußballschiedsrichter, im Jugendgemeinderat und im Jugendtheater, wo er seine Leidenschaft für gesellschaftlichen Wandel entdeckte. Heute ist er zertifizierter Berater und Moderator für Konflikt- und Transformationsprozesse und hat mit WERTansich(t) und Demokratie-Coach eigene Unternehmen gegründet. Mit Workshops, Moderationen und Bildungsprogrammen unterstützt er Menschen dabei, ihre Stimme zu finden und aktiv für eine demokratische Gesellschaft einzutreten. Seine Geschichte zeigt, dass Widerstände überwunden werden können, wenn man an sich glaubt und mutig seinen eigenen Weg geht.
3 Impulse, die du aus Der Lebensstory für dich mitnehmen kannst
Widerstände überwinden und aktiv gestalten
"Mein Leben war geprägt von Unterdrückung – durch Menschen und staatliche Strukturen, in Deutschland wie auch im Kosovë. Doch diese Konflikte lehrten mich, eigenständig damit umzugehen und nicht aufzugeben."
➡️Reflexion: Welche Herausforderungen haben dich am meisten geprägt – und wie hast du sie für deine persönliche Entwicklung genutzt?
Die eigene Stimme finden und für Veränderung eintreten
"Diese Erfahrungen entfachten meine Leidenschaft, Menschen für demokratische Werte zu begeistern und sie zu ermutigen, ihre persönliche Entwicklung aktiv in die Hand zu nehmen – so wie ich es selbst erfahren habe."
➡️Inspiration: Wann hast du zuletzt aktiv für eine Sache eingestanden, die dir wichtig ist?
Erfolg entsteht durch Handeln, Reflektieren, Anpassen
"Ich halte an meinem Grundsatz fest: Handeln, Reflektieren, Anpassen – und diesen Kreislauf immer wieder durchlaufen."
➡️Action Step: Was ist eine konkrete Entscheidung, die du heute treffen kannst, um dein Leben aktiv zu gestalten?
Wer bist Du & welche Lebensstory möchtest Du uns heute erzählen?
Mein Name ist Vatan Ukaj, ich bin 35 Jahre alt und zertifizierter Berater sowie Moderator für Konflikt‑, Transformations- und Organisationsentwicklung sowie Demokratiebildung. Mein Lebensweg ist geprägt von Wandel und Herausforderungen – vom „Flüchtlingskind“ über den Akademiker bis hin zum Unternehmer. Jede dieser Stationen hat mich geformt und gestärkt.
Vatan steht regelmäßig auf der Bühne und setzt sich für Demokratiebildung ein (©Holger Bewersdorf)
Ich wuchs als Sohn von Eltern auf, die vor Unterdrückung flohen und in Deutschland neun Jahre lang lediglich geduldet wurden. Meine persönlichen Erfahrungen reichen vom Leben in Deutschland, einer erfahrenen Demokratie, die von ihrer Geschichte geprägt ist, bis in den Kosovë, die jüngste Demokratie Europas. Beide Länder, mit ihren unterschiedlichen politischen Systemen und gesellschaftlichen Strukturen, haben meine Perspektive auf Freiheit, Unterdrückung und Resilienz nachhaltig geprägt.
Mein Leben war von Unterdrückung geprägt – durch Menschen und staatliche Strukturen, sowohl in Deutschland als auch im Kosovë. Doch diese Konflikte lehrten mich, eigenständig damit umzugehen und nicht aufzugeben. Es war ein langer, oft steiniger Weg, doch heute gestalte ich mein Leben bewusst und selbstbestimmt.
Mit meinen Unternehmungen WERTansich(t) und Demokratie-Coach habe ich Räume geschaffen, in denen ich Menschen qualifiziere und sie ermutige, ihre Lebensrealität aktiv zu gestalten. Unser Team berät, begleitet und qualifiziert Menschen, Teams und Organisationen. Wir moderieren Dialogveranstaltungen und bieten inspirierende Bühnenprogramme wie „Das Recht in Deiner Hand?!“, um zu zeigen, wie demokratische Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung nicht nur Konflikte lösen, sondern auch ein erfüllteres Leben ermöglichen können.
Wir befähigen Menschen, sich trotz Herausforderungen wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und anderen Formen der Unterdrückung proaktiv und resilient in der Gesellschaft zu bewegen. Es geht darum, nicht nur zu reagieren, sondern mutig zu handeln und dabei die eigene Würde und die der Gemeinschaft zu bewahren.
Diese Erfahrungen und die daraus gewonnene Stärke, die sich in meinen Unternehmungen widerspiegeln, stehen im Zentrum meiner Lebensstory.
Wie kam es dazu & was ging Dir durch den Kopf?
Die Konzepte „Unterdrückung“ und „Anerkennung“ sowie der Kampf um Freiheit waren ständige Begleiter in meinem Leben. Meine Familie, die selbst neun Jahre lang nur als „geduldet“ in Deutschland bleiben durfte, vermittelte mir früh einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und den Wunsch, gegen Unterdrückung anzukämpfen. Wir lebten in Angst, jede Nacht von der Polizei abgeholt und abgeschoben zu werden – neun Jahre lang aufgrund des Duldungsstatus. Dieses Fundament brachte mich dazu, aktiv zu werden und die Gesellschaft mitzugestalten.
Vatan und sein kleiner Bruder hier glücklich trotz Duldungsstatus.
Wir hatten damals nicht viel Geld, da meine Eltern nicht nur uns ernähren mussten, sondern auch dafür sorgten, dass die Familie meines Vaters im Kosovë in den Vorkriegszeiten genug zu essen hatte. Unsere Kleidung bestand aus Second-Hand-Waren aus den Containern des Roten Kreuzes. Wir waren vom Klassismus betroffen, und meine Eltern durften in dieser Zeit nicht arbeiten. Drei Jahre lang verweigerten die Behörden meinem Vater eine Arbeitsgenehmigung. Schließlich durfte er mit Menschen mit Behinderung im Haus Lindenhof für 1 Mark pro Stunde arbeiten, bevor er später die lang ersehnte Arbeitsgenehmigung erhielt.
In den neun Jahren durften wir nie in den Urlaub fahren oder Verwandte besuchen, da ein Gesetz „Flüchtlingen“ verbot, den eigenen Landkreis zu verlassen. Ein Antrag, nach Stuttgart und Esslingen reisen zu dürfen, wurde mit der Begründung „Fluchtgefahr“ abgelehnt. Wir, die vor Krieg geflohen waren, durften also nicht nach Stuttgart fahren, weil man uns unterstellte, erneut fliehen zu wollen? Das ist Rassismus – Menschen den Zugang zu verwehren.
In der Grundschule erhielt ich als Klassenbester von meiner Lehrerin eine Realschulempfehlung. Erst als ich selbst auf den Konrektor zuging, für den ich ehrenamtlich albanisch-deutsch übersetzt hatte, wurde mir eine Gymnasialempfehlung ausgestellt. Bereits in der 4. Klasse musste ich also mit strukturellem Rassismus umgehen.
Vatan an seinem ersten Grundschultag in der Klösterleschule in Schwäbisch Gmünd
Nachdem ich 2003 aus dem Kosovë nach Deutschland zurückgekehrt war, weigerten sich die Gymnasien, mich in die 8. Klasse aufzunehmen – obwohl ich ein 1,0‑Zeugnis mitgebracht hatte und das Schulamt bestätigte, dass sie mich aufnehmen mussten. Stattdessen musste ich auf die Realschule wechseln und wurde dort einer sogenannten „Ausländerklasse“ zugeteilt. Ihr wisst, was ich meine 😉.
Doch meine Interessen reichten schon immer weit über berufliche Standards hinaus.
Früh übernahm ich Verantwortung als Fußballschiedsrichter und entdeckte im Jugendtheater Aalen als Jungschauspieler meine kreative Seite auf der Bühne. Mein fußballerisch talentierter Bruder Liridon war mir ein Vorbild, und so begann ich selbst mit dem Fußballspielen. Meine Neugier und mein Interesse wuchsen, bis ich erfuhr, dass es eine Ausbildung zum Fußballschiedsrichter gibt – also meldete ich mich direkt an.
Gleichzeitig engagierte ich mich im Jugendgemeinderat, wo mein Interesse an gesellschaftlichen Themen geweckt wurde. Schon als Kind hatte ich den Wunsch, Schauspieler zu werden. Als meine Klassenlehrerin in der Realschule einen Flyer für das Casting junger Schauspieler*innen am Theater der Stadt Aalen mitbrachte, sprach ich sie darauf an – und bestand schließlich das Casting.
Diese Neugier, Neues auszuprobieren, führte mich schließlich zum Studium der Politikwissenschaft, das ich mit einer Tätigkeit beim Landtag von Baden-Württemberg verbinden konnte.
Vatan Ukaj während seiner Zeit bei der Landeszentrale für politische Bildung mitten drin in den Bemühungen, junge Leute für das Wählen und für die Demokratie zu gewinnen (2019)
Durch mein Engagement erlebte ich, dass es Menschen gibt, die einem Raum geben und Anerkennung schenken – eine Erfahrung, die für mich als Kind aus einer „geduldeten“ Familie besonders bedeutsam war. Aus einem Gefühl der Angst schuf ich Stück für Stück Anerkennung und damit Sicherheit.
Vatan am Scheideweg – Selbstverantwortung oder Selbstmitleid
Diese Erfahrungen entfachten meine Leidenschaft, Menschen für demokratische Werte zu begeistern und sie dazu zu ermutigen, ihre persönliche Entwicklung aktiv in die Hand zu nehmen – so, wie ich es selbst erlebt habe.
Wie bist Du zu Beginn vorgegangen?
Gründungsunterlagen aus der Anfangszeit: Unternehmenspräsentation, Businessplan und Einladung zum Eröffnungsevent
Wie ging es dann weiter?
Vatan mit einem Teil des WERTansich(t)s Team
Die Pandemie stellte uns vor große Herausforderungen, bot aber auch neue Wege. Während der Corona-Maßnahmen hielten wir regelmäßig digitale Meetings, arbeiteten intensiv an Workshop‑, Trainings- und Coachingkonzepten und blieben über Tools wie Zoom und Miro mit unseren Kunden in Kontakt. Diese Zeit nutzten wir, um digitale Formate zu entwickeln, darunter Moderationen und Fortbildungen.
Parallel absolvierte ich eine Weiterbildung zum Betzavta-Moderator, wodurch ich meine Kompetenzen in den Bereichen Konfliktlösung, Demokratie und Prozessberatung erweitern konnte. Zu unseren ersten Kunden gehörten unter anderem der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat e.V. (BZI), der Landesverband der Volkshochschulen Baden-Württemberg e.V., Landkreise, Kommunen, Jugendgemeinderäte, Gewerkschaften, Vereine sowie verschiedene Förderprogramme des Landes Baden-Württemberg, beispielsweise über die Allianz für Beteiligung BW e.V. Darüber hinaus waren wir in jüdisch-muslimischen Dialogprojekten wie Schalom und Salam und Yad be Yad sowie im PRIO1 Klima-Netzwerk tätig – gefördert von der Klimastiftung für Bürger und der Dietmar-Hopp-Stiftung. Zudem arbeiteten wir mit Landeszentralen für politische Bildung, Schulen sowie Kunst- und Kultureinrichtungen zusammen.
Unsere ersten Angebote umfassten Workshops und Fortbildungen zu Themen wie Rhetorik & Kommunikation, demokratisches Handeln in Krisensituationen, Train-the-Trainer-Programme für junge Moderator*innen, den Umgang mit Antisemitismus und Rassismus sowie Konfliktbearbeitung über Forum-Theater. Außerdem begleiteten wir Bildungseinrichtungen bei der Kampagnenkonzeption und der Schaffung von Jugendbeteiligungsstrukturen auf Landkreisebene. Weitere Schwerpunkte lagen auf Demokratiestärkung, Empowerment sowie der Qualifizierung von Multiplikator*innen im Bildungsbereich, insbesondere in den Bereichen Moderation, Rassismus, Antisemitismus, Demokratie, Kommunikation und Konfliktmanagement.
Vatan glücklich nach seiner Betzavta Ausbildung
Natürlich gab es auch skeptische Stimmen. Mehr als 90 % der Menschen, die selbst nie gegründet hatten, zweifelten an meiner Idee und redeten sie schlecht – oft, ohne dass ich überhaupt um Feedback gebeten hatte. Doch das hielt mich nicht auf.
Ich ließ über die Agentur von Simon Ihlenfeldt unsere erste Website erstellen, mietete mir einen Arbeitsplatz im in:it Co-Working Lab in Schwäbisch Gmünd und zog später nach Mainz, um das Einzugsgebiet unserer Kunden zu erweitern. Dort baute ich erfolgreich neue Kundenbeziehungen auf, unter anderem zum Haus des Erinnerns – Für Demokratie und Akzeptanz, zum Internationalen Bund Südwest in Mainz, zu Schulen in Mainz, zum Projekt PRIO1 – Das Klima-Netzwerk (gefördert von der Klimastiftung für Bürger und der Dietmar-Hopp-Stiftung), zur Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und zur Evangelischen Akademie Frankfurt.
Vatan zieht nach Mainz, um sein Business aufs nächste Level zu bringen
In dieser Phase erhielt ich Unterstützung von Expert*innen wie Evelyn Horvath, die uns mit ihrer Expertise in Journalismus und PR bei der Texterstellung und strategischen Begleitung half. Schritt für Schritt wuchs WERTansich(t) – trotz Widerständen, aber immer mit dem Fokus, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten und Menschen zu erreichen.
Evelyn hatte ich in der Realschule ausgelacht (gemobbt), weil sie in der Parallelklasse sehr gute schulische Leistungen erzielte. Jahre später, als wir gemeinsam im Jugendgemeinderat der Stadt Schwäbisch Gmünd waren, sprach sie mich eines Tages unter vier Augen an: „Warum lachst du mich in der Schule aus, Vatan?“ Ich wurde rot, war den Tränen nahe und sagte leise: „Ich weiß es nicht.“
Ihre proaktive Kommunikation ließ mich damals mein eigenes Verhalten reflektieren. Erst in diesem Moment wurde mir bewusst, dass sie sich verletzt gefühlt hatte – und dass es mein Verhalten war, das diese Verletzung verursacht hatte.
Durch die wertvolle Unterstützung von Experten entsteht ein toller Internetauftritt auf wertansicht.de
In welchen Momenten hast Du an Dir gezweifelt & wie hast Du wieder Mut gefasst?
In der Corona-Pandemie standen wir bei WERTansich(t) vor enormen Herausforderungen, da wir kaum Aufträge hatten. In dieser Zeit führte ich zwei Bewerbungsgespräche mit Unternehmen, doch schnell wurde mir klar, dass ich in starren Strukturen, in denen vieles nicht hinterfragbar ist, keinen wirksamen Raum für mich finden würde. Diese Erkenntnis motivierte mich, mich neu zu fokussieren, aufzuraffen und nach Wegen zu suchen, wie WERTansich(t) auch in dieser schwierigen Phase Kunden gewinnen und wirken kann.
Die Corona Pandemie war keine einfache Zeit für das Team Wertansicht – hiert mit Volker Schubert, Moema Smago, Vatan Ukaj und Sasha Monteiro.
Doch der Weg war nicht ohne Fehler. Ein entscheidender Punkt war, dass ich mich nicht rechtzeitig von Freelancern trennte, obwohl Unsicherheiten und Bedenken in Nebensätzen immer wieder durchklangen. Aus Gutmütigkeit versuchte ich, sie weiter mitzutragen – ein Vorgehen, das in dieser Krise nicht nachhaltig war. Gleichzeitig wurde mir bewusst, wie herausfordernd es ist, auch in schwierigen Zeiten demokratisch zu führen. Trotz aller Bemühungen war es eine immense Aufgabe, den Spagat zwischen unternehmerischen Entscheidungen und einem respektvollen, partizipativen Führungsstil zu meistern.
Diese Erfahrungen lehrten mich, klare Entscheidungen zu treffen, ohne die Werte von WERTansich(t) aus den Augen zu verlieren – eine Balance, die ich auch heute noch stetig weiterentwickle.
Wo stehst Du heute & wie sieht die Zukunft aus?
Unvorstellbar, was alles möglich ist! Heute stehe ich an einem Punkt, an dem wir mit WERTansich(t) mehr Kooperationspartner*innen und Kund*innen haben als jemals zuvor. Wir sind zu einem interdisziplinären Team gewachsen, das mit unterschiedlichsten Partnern zusammenarbeitet – von Schulen, außerschulischen Bildungsträgern und Volkshochschulen bis hin zu Kultureinrichtungen, Kommunen und Landeszentralen für politische Bildung.
Mittlerweile bieten wir eine ganze Palette an Workshops, Trainings und Coachings an, die nicht nur auf Sensibilisierung abzielen, sondern auch Werte, Haltung und Kommunikationsfähigkeiten fördern.
Vatan durfte in den letzten Jahren als Unternehmer viel lernen und stand öfters auf der Bühne
Wir wachsen langsam, aber gesund – und das macht mich unglaublich stolz. Gleichzeitig habe ich selbst eine enorme persönliche und berufliche Entwicklung durchgemacht. Mein Umgang mit Menschen in meinem Umfeld ist heute deutlich demokratischer und bewusster als früher.
Vatans Umgang mit Menschen ist bewusster geworden.
Trotzdem arbeite ich nach wie vor 60–75 Stunden pro Woche, um mir in Zukunft mehr Zeit und Freiheit durch eine solide finanzielle Basis zu ermöglichen.
Aktuell erweitere ich meine Bühnenprogramme: Statt nur eines „Das Recht in Deiner Hand?!“ werde ich im nächsten Jahr drei bis vier Programme präsentieren. Darüber hinaus begleiten wir Kunst- und Kultureinrichtungen bei herausfordernden Konfliktsituationen, wie beispielsweise beim Umgang mit den Folgen des 7. Oktobers, an dem der Israel-Palästina-Konflikt neu entfachte, und deren Auswirkungen auf ihre Arbeit.
Parallel schreibe ich an meinem ersten Buch, das sich mit Demokratie- und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt – wann und wie es veröffentlicht wird, bleibt spannend.
Als Mitglied in Netzwerken wie das cppdnetwork.com erschaffe ich Synergien durch Kooperation mit Autor*innen, Journalist*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen Mein Ziel bleibt dabei stets dasselbe: Menschen in unserer Gesellschaft zu unterstützen, demokratische Teilhabe zu fördern und Wege zu finden, in einer von Hierarchien geprägten Welt besser mit sich und anderen umzugehen.
Im kommenden Jahr steht der Release der neuen WERTansich(t)-Website an, und gemeinsam mit meinem Team werde ich interne Fortbildungen durchführen, um uns als Organisation weiterzuentwickeln und fit für die Zukunft zu machen. Es bleibt spannend, was noch kommt – aber ich freue mich auf alles, was vor uns liegt.
Was hast Du aus dieser Erfahrung gelernt?
Am Anfang dachte ich, Volker und ich seien jeweils ein Teil von WERTansich(t) – und wenn Dinge nicht funktionierten, lag es an unserer vermeintlichen „Unfähigkeit“. Doch mit der Zeit änderte sich meine Perspektive. Ich begriff, dass ich nicht mit WERTansich(t) gleichzusetzen bin. WERTansich(t) ist ein Raum, den ich geschaffen habe, um aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft mitzuwirken und gleichzeitig meinen Lebensunterhalt zu sichern.
Heute weiß ich: Sollte dieser Raum eines Tages nicht mehr existieren, bleibe ich dennoch derselbe Mensch mit dem gleichen Wert. Dieser Erkenntnisprozess – meinen eigenen Wert unabhängig von meiner Arbeit zu definieren – war und ist eine wichtige Lektion. Und obwohl er noch nicht abgeschlossen ist, hat er mich nachhaltig geprägt.
Ich habe gelernt, meine Fehlerfreundlichkeit zu professionalisieren – zu akzeptieren, dass nicht jede Arbeitsstunde direkt zu Produktivität oder Erfolg führt. Es ist ein Prozess, der Geduld und Selbstreflexion erfordert. Gleichzeitig spüre ich nach wie vor, wie herausfordernd es in Deutschland sein kann, mit einem Namen wie Vatan Zugänge zu erhalten.
Ich habe erkannt, dass Veränderung nur durch eigenes Handeln möglich ist. Niemand kommt auf einen zu, um die eigenen Fähigkeiten zu loben – es liegt an jedem selbst, proaktiv zu werden, zu handeln, zu reflektieren und anzupassen.
Deshalb halte ich an meinem Grundsatz fest: Handeln, Reflektieren, Anpassen – und diesen Kreislauf immer wieder durchlaufen. Dabei achte ich bewusst auf meine eigenen Ressourcen und meinen Körper, denn nachhaltiger Erfolg beginnt bei der eigenen Gesundheit und Stärke.
Welche Strategien, Methoden & Tools waren entscheidend für Deinen Erfolg?
In unserem Team setzen wir auf interne Beratung und Supervision, um uns gegenseitig zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Ergänzt wird dies durch interne Fortbildungen, die sowohl ein- als auch mehrtägig stattfinden. Diese Fortbildungen sind methodisch durchdacht, ressourcenorientiert, biografisch geprägt und stets auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppen ausgerichtet.
Dabei nutzen wir eine Vielzahl an Tools und Methoden: digitale Plattformen wie Zoom und Miro-Board, kreative Anwendungen wie Canva und Adobe-Apps sowie erlebnisorientierte Ansätze, die durch den Einsatz von Materialien wie Würfeln oder interaktiven Workshop-Formaten ergänzt werden.
All diese Ansätze haben sich in der Praxis bewährt und schaffen durch ihre klare Ziel- und Gegenstandsorientierung einen echten Mehrwert – sowohl für unser Team als auch für unsere Arbeit mit Partnerinnen und Kundinnen.
Vatan nutzt unterschiedliche Methoden und Tools, um seinen Weg vorzuzeichnen.
Welche Bücher, Podcasts oder andere Ressourcen haben dich besonders inspiriert?
Bücher:
- Soziale Intelligenz – Daniel Goleman
- Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg – Stephen R. Covey
- Theater der Unterdrückten – Augusto Boal
- Teddy’s Comedy
- Integrationsparadox – Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani
- Desintegriert Euch – Dr. Max Czollek
- Keine Panik – Prof. Dr. Frederek Musall (Artikel)
Podcasts:
- Trauer Turnschuh
- Rache – Geschichte und Fantasie
- Soziologe Aladin El-Mafaalani – Wie können Bildung und Migration in Deutschland verbessert werden?
- Erinnerungsfutur – CPPD Network
Dokus / Filme:
Welchen Rat kannst Du den Leuten, die Deine Geschichte hören, auf ihrem Weg mitgeben?
Lerne, das anzunehmen, was dir im Leben widerfahren ist – auch die schmerzhaften Erfahrungen. Indem du das Vergangene als einen Teil von dir akzeptierst, schaffst du Raum, der Gegenwart bewusst zu begegnen und im Hier und Jetzt zu leben. Dadurch öffnest du die Tür, eine neue Zukunft aktiv zu gestalten.
Wo können interessierte Personen mehr erfahren?
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